Stadtplanung für alle.
Eine nachhaltige Stadtplanung bedeutet einen erweiterten Blick auf alle Bevölkerungsgruppen zu haben: insbesondere auch junge und alte Menschen, sozial und wirtschaftlich benachteiligte Gruppen, Menschen mit besonderen Bedarfen, mit Mobilitätseinschränkungen und vielfältigen Alltagswegen. Dazu bedarf es deren Beteiligung und der Einrichtung divers aufgestellter Teams bei der Stadtplanung, um alle Blickwinkel abbilden und bei der Umsetzung berücksichtigen zu können.
Das Projekt „Soziale Stadt“ in der Lehmwandlung ist ein großer Erfolg und hat für uns Vorbildcharakter. Der Erfolg war nur möglich, weil eine umfassende öffentliche Förderung auf großes Engagement vor Ort stieß. Im Nordertor ist das nächste „Soziale Stadt“-Projekt in Nienburg eingeleitet worden. Beide Projekte sind beispielhaft und zeigen, dass es besonderer Anstrengungen bedarf, um eine ausgewogene Bevölkerungsstruktur und letztlich lebendige Stadtteile zu erreichen. Dabei ist eine umfassende Einbindung der Bevölkerung durch aktive Bürger:innenbeteiligung wichtig.
Stadtteilzentren mit Angeboten für alle Bevölkerungsgruppen in Verbindung mit ausreichenden Grünflächen zur gemeinsamen Nutzung bieten dafür eine gute Grundlage. Hierfür stehen die Sprotte in der Lehmwandlung, die Alpheideschule in ihrem Quartier und das Stadtteilzentrum im Nordertor als gute Beispiele. Diese Ideen und Modelle gilt es weiterzuentwickeln und auf andere Quartiere zu übertragen.
Stadtentwicklung vor dem Hintergrund des demographischen Wandels bedeutet für uns auch, sogenannte „weiche“ Standortfaktoren zu stärken. Das heißt zum einen, Einrichtungen und Angebote zu machen, die den Bedürfnissen einer älter werdenden Gesellschaft entgegenkommen, aber auch jungen Familien alle Möglichkeiten der Entfaltung zu bieten, um sie langfristig für Nienburg zu gewinnen. Dazu zählen geeigneter Wohnraum, das Theater und das Kulturwerk, Museen, eine attraktive Bibliothek und ein Archiv, ein Schwimmbad, Sportvereine und die Musikschule genauso wie ein attraktiver öffentlicher Nahverkehr sowie eine ausreichende Anzahl an Einrichtungen zur Kinderbetreuung. Auch über die Qualität der vorhandenen Bildungsangebote wird der Standort insgesamt gestärkt.