Fahrradtour der GRÜNEN zu Orten mit NS-Vergangenheit

Der Ortsverband der GRÜNEN hatte eingeladen, um vor dem gemeinsamen Besuch des „Weserbeatz“ auf der Festwiese, mit einer kleinen Radtour interessante Orte mit NS-Vergangenheit in Nienburg aufzusuchen. Mechthild Schmithüsen, Sprecherin der Ortsverbands, hatte intensiv recherchiert und die Fakten zu den verschiedenen Orten zusammengetragen. Die Gruppe besuchte unter anderem den jüdischen Friedhof, die Gedenktafel der zerstörten Synagoge, das sogenannte „braune Haus“ und den künftigen Gedenkort für das Kriegsgefangenenlager STALAG XC hinter dem Nienburger Krankhaus.

„Es gibt auch hier in Nienburg viele Orte und Anlässe an die Verbrechen der NS-Zeit zu erinnern. Einige Orte sind ausführlich dokumentiert und auch für die Bürger:innen gut kenntlich gemacht. Es ist aber schon erstaunlich, wie mühsam es in anderen Fällen ist, die einzelnen Fakten zusammenzutragen und die konkreten Orte überhaupt zu finden“, so Mechthild Schmithüsen. Es sei dringend wünschenswert und erforderlich, dass man sich auch weiterhin in den Schulen intensiv mit den Geschehnissen hier vor Ort auseinandersetze, um Geschichte für die Schüler:innen konkret zu machen, die Erinnerung an diese Zeit und die grausamen Schicksale der Menschen wach zu halten, gerade mit Blick auf die aktuellen Entwicklungen des Erstarkens des Rechtspopulismus in aller Welt.

Die Gruppe der Teilnehmenden regte an, im Rahmen der Neugestaltung der Innenstadt die Gedenktafel für die Synagoge auf die Lange Straße zu holen, um mehr Bürger:innen und Tourist:innen auf die Geschichte der Zerstörung aufmerksam zu machen. Auch könne der Sammelpunkt am Schlossplatz, an dem die letzten Jüdinnen und Juden der Stadt zum Abtransport in die Vernichtungslager im Osten zusammengetrieben wurden, mit einer Tafel in Erinnerung gebracht werden. Bei Besichtigung des jüdischen Friedhofs wurde gebeten zu prüfen, ob die Stadt Nienburg die regelmäßige gärtnerische Pflege der Gedenkstätte im jüdischen Friedhof mehr unterstützen könne. Die anwesenden Ratsmitglieder Regine Pflüger, Dorian Spange und Peter Schmithüsen sagten zu, all die gesammelten Anregungen und Ideen über die zuständigen Ausschüsse und Arbeitsgruppen in die Planung zur Innenstadtentwicklung einzubringen. Nach fast drei Stunden Fahrt und einem intensiven Austausch ging es schließlich zum Weserbeatz auf die Festwiese, um Nazis aus dem Takt zu bringen!